Marina Schäfer

Ich habe sie selbst nie als meine angestammte Lehrerin gehabt, aber einige Male als Vertretungslehrerin. Diese Stunden gefielen mir immer am besten. Einmal sagte sie zu unserer Klasse am Ende der Stunde: 'Ich mag euch.'
Auch fuhr sie hin und wieder mit dem Schulbus, der in unsere Richtung fuhr, zur Schule oder nach Hause. Ich erinnere mich noch, dass hin und wieder ich neben ihr gesessen habe. Einmal saß ich neben ihr und uns gegenüber saß ein Junge aus der Grundschule. Er hatte ein Sammelalbum einer Supermarkt-Stickeraktion offen auf dem Schoß liegen und sortierte Sticker in es ein. Sie sprach mit ihm über die Sticker, ließ sich das Album zeigen. Als sie einen Glitzersticker erblickte, rief sie einmal entzückt: 'Oh, ein Blinki!'

Sehr geehrte- oder sollte ich Liebe schreiben,
Frau Schäfer- oder sollte ich Marina schreiben.
Sie- oder sollte ich Du schreiben,
waren- oder sollte ich bist schreiben,
meine beste Lehrerin- oder sollte ich die Sonne meiner Schultage schreiben, deren Lächeln meine lustlosen Morgengedanken erhellte.

Von einer braungelockten Vierzehnjährigen aus der Obertertia von Herrn Saborowski, die am liebsten Historienromane verschlingt