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Gedenkkerze
Peter Wilke, früher: Ulbrichtstraße 13, Chemnitz
Ich habe ihn kennengelernt, als ich Schüler in der Bernsdorfer Schule war, etwa 1952. Da gab er nachmittags für interessierte Kinder einen Zeichenkurs. Bei ihm zu Hause im Rosentor war ich auch. Da hingen große Ölgemälde von ihm, die er mir erklärte. Vom Bildnis einer Dame mit weißem Spitzenkragen auf dunklem Kleid war ich besonders angetan. Von ihm habe ich gelernt, was Kunst ist. Er kümmerte sich auch um die Flüchtlingsfamilie Hartwich aus Lyck in Ostpreußen, die im Dachgeschoss Ulbrichtstraße 2 untergekommen war, die Mutter mit zwei Buben, Günter und Bernd. Die Wände der Behausung hat er mit ostpreußischen Landschaftsmotiven geschmückt. Eines Tages traf er den Günter, meinen Klassenkameraden, in der Dachstube von der Abendsonne beschienen an und und malte danach ein Bild des zwölfjährigen Jesus. An unserer Konfirmation 1954 war dieses Gemälde in der Lutherkirche ausgestellt. Später soll es in der Sakristei gehängt haben. Ist es heute verschollen? — 2004, dem Jahr unserer Goldenen Konfirmation, habe ich nach Hanns-Peter Fährmann gesucht, ihn in der Regensburger Straße gefunden, telefonisch und schriftlich Kontakt geknüpft, und ihn in die Kirche eingeladen. Leider ist er damals nicht gekommen. Schade, ich hätte so gerne mit ihm zusammengesessen und über seine Kunst gesprochen. Er war eine der prägenden Gestalten meiner späten Kindheit. In der Zahnarztpraxis seines Vaters bin ich auch behandelt worden. 1956 bin ich schließlich mit meinen Eltern als vom System Geächteter nach Württemberg emigriert: Peter Wilke, Roggenäcker 6, 73230 Jesingen.
